Donnerstag, 30. Januar 2025

Bild der Woche

Diese Zeichnung ist Teil meiner Serie „Menschen am Tisch“ von 2017. Die Serie umfasst quasi meine letzten Bilder, die in München und die ersten, die in Frankfurt entstanden sind.
Porträts nur in ihren gezeichneten Konturen persönlichen Ausdruck zu geben, ist auf andere Art herausfordernd, als wenn ich in den Ölporträts Schicht um Schicht in ihre Wesen vordringe.
In der Komprimierung der Zeichnung darf nichts Überflüssiges ablenken. Hier muss jede Linie sitzen, denn mit jedem einzelnen ihrer Punkte wird sie gleichzeitig zu Fläche und Raum der Person. Allein durch Linien auf einer Fläche Illusion von Wesenhaftigkeit zu erzeugen, ist wohl eines der Wunder und Geheimnisse von Zeichnung.
Dieses mich dem Abzubildenden auf die Fersen heften und ihm auf den Grund gehen müssen, ist es, was mich als Künstlerin antreibt.

Mehr Bilder gibt's hier: Bild der Woche

Zimt + Zuck, Serie "Menschen am Tisch" 2017, Mischtechnik auf Papier, 31 x 24 cm




Dienstag, 28. Januar 2025

Hallo Frankfurt!

Seit Beginn der 90er Jahre führe ich eine Serie mit dem Titel „Gestalten". Mit diesen Zeichnungen, die Vorübergehende abbilden, dokumentiere ich meine verschiedenen Lebensorte und Aufenthalte.

2017 bin ich von München nach Frankfurt umgezogen. Für meine jüngst beendete Ausstellung Hallo Frankfurt! hatte ich 50 Zeichnungen ausgewählt, die in Frankfurt entstanden sind, seit ich hier lebe.

Alle Zeichnungen sind hier zu sehen und käuflich zu erwerben: 

Frankfurter Gestalten

9:30 Uhr: Törtchen, Fineliner und Copic, NWZ Frankfurt, 2022



Donnerstag, 23. Januar 2025

Bild der Woche

In dem Ölbild „Als wir noch miteinander sprachen“ findet folgender Dialog statt:
Mann 1: Kann jemand unseren Standort bestimmen?
Mann 2: Mein Akku ist alle.
Mann 3: Ich hab' hier keinen Empfang.
Mann 4: Mein Handy liegt im Auto.

Normalerweise kommen in meinen Bildern keine Sprechblasen vor. Als aber das Foto dieser vier Männer in meinen Besitz geriet, war mein erster Gedanke, was wohl Gegenstand ihrer Unterhaltung gewesen sein mochte. Damit war klar, dass ich das Quartett malen und ihm einen Dialog geben musste.
Die gemalten Männer kann man anhand ihrer Kleidung eindeutig der Vergangenheit zuordnen. Nicht nur, dass ihre Umgebung keinen Hinweis auf einen Ort gibt, auch auf Textebene äußert sich ihre Verlorenheit. In Kombination mit vier typische Sätzen zeitgenössischer Kommunikation über Technik, die unsichtbar bleibt, weil sie entweder damals noch nicht existierte oder nie physisch sichtbar werden wird, führt die Situation so ins Absurde, dass zum Glück auch männliche Betrachter über das Bild schmunzeln können statt sich kritisiert zu fühlen. Was im Übrigen bei der Erstellung des Bildes auch nicht meine Absicht war.
In gestalterisch/technischer Hinsicht stellten in diesem Motiv vor allem die verschiedenen Texturen und Stoffe und die Darstellung ihrer Materialeigenschaften eine Herausforderung dar.

Hier gibt's mehr: Bild der Woche

Als wir noch miteinander sprachen, Öl auf Leinwand 2017, 110 x 100 cm












































Fotovorlage



Montag, 20. Januar 2025

Ausstellung

Wenn ich nicht in meiner Ausstellung sitze und lese, dann pose ich als Künstlerin für Besucher neben meinen Arbeiten oder filme Videos von mir selbst. Die verbleibende Zeit in der Galerie ist voller überraschender Momente, herzlicher Zusammentreffen und Gesprächen über die Bilder oder darum herum. Ich könnte ein ganzes Buch schreiben über die unzähligen kleinen Begebenheiten und Bewegungen in der Galerie oder davor auf dem Bürgersteig. Aber ich schreibe ja keine Bücher, sondern ich male Bilder. Das wurde vor langer Zeit entschieden und damit bin ich einverstanden.

Ausstellung HALLO FRANKFURT!
Galerie Textor 74
Textorstraße 74 - Frankfurt Sachsenhausen
Noch bis 23.1., offen 15-19 Uhr

























Freitag, 17. Januar 2025

Bild der Woche

Für das Bild der Woche habe ich diesmal eines aus meinen vielen Zeichnungen ausgewählt, die während Fahrten mit der Fernbahn entstanden sind. Immer, wenn ich nicht alleine unterwegs war, mussten natürlich meine Kinder oder Micha Trieba als Modelle herhalten.
Wie unschwer zu erkennen ist, blicken diese beiden hier nicht in ein Buch sondern auf einen Bildschirm. Mit Hilfe eines Fotoalbums kann ich rekonstruieren, dass wir damals von München in die Uckermark unterwegs waren und mein Sohn erinnert sich, dass er und seine Schwester "Drei Engel für Charlie" in der Version mit Cameron Diaz geschaut haben. Nicht nur, dass meine Tochter zwischenzeitlich mehrmals ihr Brillenmodell aktualisiert hat und beide Kinder 10 Jahre älter sind als 2014, auch hinsichtlich der Kopfhörer ist diese Zeichnung mittlerweile ein echtes Zeitdokument. Während meine Kinder heute kabellose Kopfhörer in ihren Ohren oder auf ihren Köpfen herumtragen, die sich über Bluetooth verbinden und selbstverständlich mit noise cancelling versehen sind, gibt es nur noch einen einzigen Kabelkopfhörer in unserem Haushalt und dieser hat seinen festen Platz an meinem Windows-Rechner.

Hier gibt's mehr: Bild der Woche

Crew, ICE 2014, Bleistift auf Papier, 21 x 29,7



Dienstag, 14. Januar 2025

Ausstellung

Am letzten Freitag fand die Vernissage meiner Ausstellung "Hallo Frankfurt!" in der Galerie Textor 74 statt.
Die 50 Zeichnungen von Frankfurter Typen, die eine Wand des Raumes bespielen, werde ich hier demnächst nach und nach ebenfalls veröffentlichen. Es war ein wirklich wirklich schöner Abend. Ich danke allen Menschen, die mich an diesem Abend unterstützt haben und allen, die mit dabei waren. Ich danke allen, die in den letzten Tagen schon vorbeigekommen sind und für den intensiven Austausch, der über die ausgestellten Arbeiten stattfindet. Und natürlich freue ich mich über alle, die mich und meine Bilder bis nächste Woche Donnerstag noch besuchen kommen. Für diejenigen, die am letzten Freitag nicht kommen konnten, gibt es hier in paar Eindrücke des Fotokünstlers Gunther "GC".

Die Ausstellung läuft noch bis zum 23.1. in der Textorstraße 74 in Frankfurt-Sachsenhausen. Ich bin täglich von 15-19 Uhr vor Ort. Am 23.1. beginne ich ab 17 Uhr mit dem Abbau.











Samstag, 11. Januar 2025

Bild der Woche

Nachdem ich über ein Jahrzehnt lang meine Porträts auf grundierter Baumwolle gemalt hatte, suchte ich technisch 2014 eine neue Herausforderung und fand sie in der Materialität des Rupfens. Aufgrund seiner groben Struktur ist der Rupfen sehr viel schwieriger zu handhaben als die Leinwand. Um seine Optik und Haptik als eigene und bespielbare Fläche ins Bild zu integrieren, grundierte ich lediglich die Flächen, die ich als Malgrund verwenden wollte. In einigen Bildern bestickte ich, wie auch hier, als zusätzliches gestalterisches Element Teile des Rupfens mit Wolle oder Garn.
Das Bild zeigt meine Nichte an dem damaligen Wohnort meiner Eltern. In dem Schaukelstuhl hatte meine Mutter alle ihre vier Kinder gestillt.

Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/

Mädchen im Schaukelstuhl, Öl auf Leinwand 2015, 82 x 47 cm

























Dienstag, 7. Januar 2025

Ausstellung

Die Zeil im Zentrum der Stadt Frankfurt ist eine Einkaufsmeile, auf der sich Welten treffen. Diese Dame ist nicht allein auf dem Blatt, rechts unten in der Ecke deutet sich eine weitere Gestalt an. Ob diese beiden Personen sich im Vorübergehen überhaupt wahrgenommen haben, ist allerdings fraglich.

In zwei Tagen ist es endlich soweit! Dann kannst du dir die kompletten Zeichnungen meiner Frankfurter Typen 
anschauen. Bis dahin!



Montag, 6. Januar 2025

Beste Momente

Am letzten Donnerstag war ich im Frankfurtersalon zeichnen. Drinnen gab mein Platz nicht so die Auswahl an Motiven her. Aber ich saß direkt hinter der Schaufensterscheibe und was sich mir auf dem Bürgersteig bot, war wie Kino. Herrlich! #gruenerteesencha


 

Freitag, 3. Januar 2025

Bild der Woche

Das Bild der Woche zeigt heute 2 Zeichnungen. Die Skizzen dazu entstanden Mitte Dezember 2024 im Hackeschen Hof in Berlin. Natürlich bedienten beide Paare auch zwischenzeitlich ihre Handys. Glücklicherweise passte ich aber einen Moment ab, in denen sie nur auf ihre Umwelt bezogen waren.

Ich stelle die Bilder nebeneinander, weil sich mir während des Arbeitens mit ihnen ein interessanter Aspekt offenbarte: die sitzende Situation am Tisch unterteilt die Zeichnungen in jeweils 2 Ebenen. Oberhalb des Tisches wirken die Paare eher selbstvergessen und wie Vereinzelte, sie blicken aneinander vorbei oder in gleiche Richtung mit unbestimmtem Ziel. Die Ebene unterhalb des Tisches, als eigentlich nicht sichtbare, könnte man, wenn man wollte, als unbewusste Ebene deuten. Auch hier spielt sich Beziehung ab: im linken Bild wendet sich die Frau gewissermaßen von ihrem Partner ab, ihre ineinander verschränkten Hände wecken den Eindruck, als müsse sie sich selbst halten. Im rechten Bild sind die Beine des Paares harmonisch, sicher und scheinbar auf ewig ineinander verkeilt.

Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/

Paar am Tisch mit Zuckerstreuer, Hackescher Hof Berlin 2024, Fineliner und Buntstift auf Papier, 21 x 14,8 cm

Mann + Frau am Tisch, Hackescher Hof Berlin 2024, Fineliner und Buntstift auf Papier, 21 x 14,8 cm




Donnerstag, 2. Januar 2025

Ausstellung

Frankfurt hat viele Gesichter. Diese Dame ist eines davon. Was sie bei sich trägt, könnt ihr euch ab nächster Woche in meiner Ausstellung anschauen kommen. Ich freue mich auf euch!