Sonntag, 28. Mai 2017

Tageskarte Nr. 935

























Ich gehe davon aus, dort unten ist ein Netz.

I guess it‘s a net down there.



Sonntag, 21. Mai 2017

Tageskarte Nr. 934


























Letzten Mittwoch war ich vormittags gegen 11 Uhr in der Stadt.
Ich streifte durch die Geschäfte, genau wie die anderen Frauen es taten. Hatten die keine Arbeit oder waren die auch alle traurig darüber, dass die Sonne schien und sie nicht wussten, wohin mit der ganzen Helligkeit, also ab ins Kaufhaus?

Last Wednesday I went to the city center at about 11 o‘clock in the morning.
I strolled through the shops, just like the other women did. Did they all had no job or were they just as sad as I was about that the sun was shining, because they also didn´t  know where to go confronting with all this brightness? So they escaped to the department stores?

Sonntag, 14. Mai 2017

Tageskarte Nr. 933




















Ein Jahr lang hatte ich nicht geraucht. Dann kam ich an ein Tal.
Dort hörte alles auf.
Ich ging mir Zigarettenpackungen kaufen und stieg hinab in das Tal.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich mich dort unten aufhielt. Es gab nichts mehr außer mir, dem Tal und den Zigaretten.
Als ich genug geraucht hatte, stand ich auf, verließ das Tal und warf die restlichen Zigaretten fort.
So einfach ging das.

For a year I had not smoked. Then I came to a valley.
At this point everything stopped.
I went to buy cigarettes and rose as far down as the valley.
I do not remember how long I stayed down there. There was nothing left but me, the valley and the cigarettes.
When I had smoked enough, I got up, left the valley and threw away the remaining cigarettes.
So simply this went.

Sonntag, 7. Mai 2017

Tageskarte Nr. 932



















Kurz bevor ich abfahre, bekomme ich eine Whatsapp, ich soll noch Bergluft mitbringen.
Wie soll ich das jetzt schaffen, mein Zug fährt doch gleich. Ich renne also los, aus der Stadt raus, zum nächstbesten Berg. Der wird doch wohl Luft haben.
Ich umarme den Berg, was bleibt mir anderes übrig. Ich bitte ihn um seinen Atem und er gibt mir was davon ab. Ich nehme so viel ich kriegen kann, wer weiß, wie viel die in Hamburg davon benötigen.
Mit vollen Backen renne ich zurück nach Hause, schnappe im Vorübergehen meinen Koffer, eile zum Hauptbahnhof, erwische meinem Zug gerade noch und finde einen Sitzplatz unter dem Kennwort „ggf. freigegeben“.
Mit vollen Backen sitze ich 6 Stunden auf meinem Platz, werde 2 x kontrolliert, gehe 1 x aufs Klo. Öfter muss ich nicht, denn ich kann ja gar keine Flüssigkeiten zu mir nehmen.
Die Leute in meinem Zugabteil gucken mich komisch an, als würde ich hier laut heulen, dabei sitze ich doch nur mit Backen voller Bergluft. 
Hamburg-Harburg. Hamburg-Hbf. Hamburg-Dammtor. Endlich bin ich angekommen und kann ausatmen. Mir war auch zum Schluss fast ein bisschen übel gewesen von der vielen frischen Luft.


Montag, 1. Mai 2017

woman with mobile
ICE München - Berlin 
Zeichnung 2017

21 x 29,7 cm