ANNE TRIEBA
Portrait | Zeichnung | Animation
Montag, 20. Januar 2025
Ausstellung
Wenn ich nicht in meiner Ausstellung sitze und lese, dann pose ich als Künstlerin für Besucher neben meinen Arbeiten oder filme Videos von mir selbst. Die verbleibende Zeit in der Galerie ist voller überraschender Momente, herzlicher Zusammentreffen und Gesprächen über die Bilder oder darum herum. Ich könnte ein ganzes Buch schreiben über die unzähligen kleinen Begebenheiten und Bewegungen in der Galerie oder davor auf dem Bürgersteig. Aber ich schreibe ja keine Bücher, sondern ich male Bilder. Das wurde vor langer Zeit entschieden und damit bin ich einverstanden.
Ausstellung HALLO FRANKFURT!
Galerie Textor 74
Textorstraße 74 - Frankfurt Sachsenhausen
Noch bis 23.1., offen 15-19 Uhr
Freitag, 17. Januar 2025
Bild der Woche
Für das Bild der Woche habe ich diesmal eines aus meinen vielen Zeichnungen ausgewählt, die während Fahrten mit der Fernbahn entstanden sind. Immer, wenn ich nicht alleine unterwegs war, mussten natürlich meine Kinder oder Micha Trieba als Modelle herhalten.
Wie unschwer zu erkennen ist, blicken diese beiden hier nicht in ein Buch sondern auf einen Bildschirm. Mit Hilfe eines Fotoalbums kann ich rekonstruieren, dass wir damals von München in die Uckermark unterwegs waren und mein Sohn erinnert sich, dass er und seine Schwester "Drei Engel für Charlie" in der Version mit Cameron Diaz geschaut haben. Nicht nur, dass meine Tochter zwischenzeitlich mehrmals ihr Brillenmodell aktualisiert hat und beide Kinder 10 Jahre älter sind als 2014, auch hinsichtlich der Kopfhörer ist diese Zeichnung mittlerweile ein echtes Zeitdokument. Während meine Kinder heute kabellose Kopfhörer in ihren Ohren oder auf ihren Köpfen herumtragen, die sich über Bluetooth verbinden und selbstverständlich mit noise cancelling versehen sind, gibt es nur noch einen einzigen Kabelkopfhörer in unserem Haushalt und dieser hat seinen festen Platz an meinem Windows-Rechner.
Hier gibt's mehr: Bild der Woche
Crew, ICE 2014, Bleistift auf Papier, 21 x 29,7
Dienstag, 14. Januar 2025
Ausstellung
Am letzten Freitag fand die Vernissage meiner Ausstellung "Hallo Frankfurt!" in der Galerie Textor 74 statt.
Die 50 Zeichnungen von Frankfurter Typen, die eine Wand des Raumes bespielen, werde ich hier demnächst nach und nach ebenfalls veröffentlichen. Es war ein wirklich wirklich schöner Abend. Ich danke allen Menschen, die mich an diesem Abend unterstützt haben und allen, die mit dabei waren. Ich danke allen, die in den letzten Tagen schon vorbeigekommen sind und für den intensiven Austausch, der über die ausgestellten Arbeiten stattfindet. Und natürlich freue ich mich über alle, die mich und meine Bilder bis nächste Woche Donnerstag noch besuchen kommen. Für diejenigen, die am letzten Freitag nicht kommen konnten, gibt es hier in paar Eindrücke des Fotokünstlers Gunther "GC".
Die Ausstellung läuft noch bis zum 23.1. in der Textorstraße 74 in Frankfurt-Sachsenhausen. Ich bin täglich von 15-19 Uhr vor Ort. Am 23.1. beginne ich ab 17 Uhr mit dem Abbau.
Samstag, 11. Januar 2025
Bild der Woche
Nachdem ich über ein Jahrzehnt lang meine Porträts auf grundierter Baumwolle gemalt hatte, suchte ich technisch 2014 eine neue Herausforderung und fand sie in der Materialität des Rupfens. Aufgrund seiner groben Struktur ist der Rupfen sehr viel schwieriger zu handhaben als die Leinwand. Um seine Optik und Haptik als eigene und bespielbare Fläche ins Bild zu integrieren, grundierte ich lediglich die Flächen, die ich als Malgrund verwenden wollte. In einigen Bildern bestickte ich, wie auch hier, als zusätzliches gestalterisches Element Teile des Rupfens mit Wolle oder Garn.
Das Bild zeigt meine Nichte an dem damaligen Wohnort meiner Eltern. In dem Schaukelstuhl hatte meine Mutter alle ihre vier Kinder gestillt.
Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Mädchen im Schaukelstuhl, Öl auf Leinwand 2015, 82 x 47 cm
Dienstag, 7. Januar 2025
Ausstellung
Die Zeil im Zentrum der Stadt Frankfurt ist eine Einkaufsmeile, auf der sich Welten treffen. Diese Dame ist nicht allein auf dem Blatt, rechts unten in der Ecke deutet sich eine weitere Gestalt an. Ob diese beiden Personen sich im Vorübergehen überhaupt wahrgenommen haben, ist allerdings fraglich.
In zwei Tagen ist es endlich soweit! Dann kannst du dir die kompletten Zeichnungen meiner Frankfurter Typen anschauen. Bis dahin!
Montag, 6. Januar 2025
Beste Momente
Am letzten Donnerstag war ich im Frankfurtersalon zeichnen. Drinnen gab mein Platz nicht so die Auswahl an Motiven her. Aber ich saß direkt hinter der Schaufensterscheibe und was sich mir auf dem Bürgersteig bot, war wie Kino. Herrlich! #gruenerteesencha
Freitag, 3. Januar 2025
Bild der Woche
Das Bild der Woche zeigt heute 2 Zeichnungen. Die Skizzen dazu
entstanden Mitte Dezember 2024 im Hackeschen Hof in Berlin. Natürlich
bedienten beide Paare auch zwischenzeitlich ihre Handys.
Glücklicherweise passte ich aber einen Moment ab, in denen sie nur
auf ihre Umwelt bezogen waren.
Ich stelle die
Bilder nebeneinander, weil sich mir während des Arbeitens mit ihnen
ein interessanter Aspekt offenbarte: die sitzende Situation am Tisch
unterteilt die Zeichnungen in jeweils 2 Ebenen. Oberhalb des Tisches
wirken die Paare eher selbstvergessen und wie Vereinzelte, sie
blicken aneinander vorbei oder in gleiche Richtung mit unbestimmtem
Ziel. Die Ebene unterhalb des Tisches, als eigentlich nicht
sichtbare, könnte man, wenn man wollte, als unbewusste Ebene deuten.
Auch hier spielt sich Beziehung ab: im linken Bild wendet sich die
Frau gewissermaßen von ihrem Partner ab, ihre ineinander
verschränkten Hände wecken den Eindruck, als müsse sie sich selbst
halten. Im rechten Bild sind die Beine des Paares harmonisch, sicher
und scheinbar auf ewig ineinander verkeilt.
Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Paar am Tisch mit Zuckerstreuer, Hackescher Hof Berlin 2024, Fineliner und Buntstift auf Papier, 21 x 14,8 cm
Ich stelle die Bilder nebeneinander, weil sich mir während des Arbeitens mit ihnen ein interessanter Aspekt offenbarte: die sitzende Situation am Tisch unterteilt die Zeichnungen in jeweils 2 Ebenen. Oberhalb des Tisches wirken die Paare eher selbstvergessen und wie Vereinzelte, sie blicken aneinander vorbei oder in gleiche Richtung mit unbestimmtem Ziel. Die Ebene unterhalb des Tisches, als eigentlich nicht sichtbare, könnte man, wenn man wollte, als unbewusste Ebene deuten. Auch hier spielt sich Beziehung ab: im linken Bild wendet sich die Frau gewissermaßen von ihrem Partner ab, ihre ineinander verschränkten Hände wecken den Eindruck, als müsse sie sich selbst halten. Im rechten Bild sind die Beine des Paares harmonisch, sicher und scheinbar auf ewig ineinander verkeilt.
Mann + Frau am Tisch, Hackescher Hof Berlin 2024, Fineliner und Buntstift auf Papier, 21 x 14,8 cm
Donnerstag, 2. Januar 2025
Ausstellung
Frankfurt hat viele Gesichter. Diese Dame ist eines davon. Was sie bei sich trägt, könnt ihr euch ab nächster Woche in meiner Ausstellung anschauen kommen. Ich freue mich auf euch!
Sonntag, 29. Dezember 2024
Molli und Lilli - Bücher in kleinem Format
Wir freuen uns riesig darüber, in das kommende Jahr mit zwei weiteren Molli-Büchlein zu starten. "Molli fängt was" erschien im Mai 2022. "Molli backt was" und "Molli kauft was" setzen unsere Serie weiter fort. Die Texte sind einfach und liebevoll illustriert. Sie eignen sich für kleine Kinder, die sich die Welt der Bücher erobern und sind prima zum Mitnehmen.
Hier kannst mehr erfahren und die Büchlein bestellen: https://www.molliundlilli.de/molli-und-lilli/
Samstag, 28. Dezember 2024
Bild der Woche
Als Pastorenkind erinnere ich Weihnachten nicht als privat, sondern als Teil eines öffentlichen Ereignisses voller Anspannung: hoffentlich geht alles gut. Die Vorbereitungen auf das Fest bestanden vor allem aus Proben für das Krippenspiel und Besuchen mit meiner Mutter bei diversen alleinstehenden, zumeist weiblichen, Personen. Öffentlichkeitsarbeit war wesentlicher Bestandteil der Weihnachtszeit und sie beschränkte den familiären festlichen Akt auf den 24.12. in die Zeit nach dem 16-Uhr-Gottesdienst und vor der Mitternachtsandacht. Darüber hinaus schwebte über dem Ereignis der Heiligen Nacht für mich die gedankliche Kluft: jedes Jahr wurde im Krippenspiel ein Kind geboren, das einige Monate später als erwachsener Mann an ein Kreuz genagelt wurde, starb und von den Toten auferstand?
Als Künstlerin suche ich bewusst Motive, die augenzwinkernd der Brüche und Spalten meiner Umwelterfahrung Andacht halten.
Das Bild ist Teil meiner Ausstellung "Bitte lächeln! ‒ Festliche Momente" im Nebbienschen Gartenhaus, Frankfurt im September 2025.
Stillleben an Heilig Abend, Öl auf Leinwand 2016, 50 x 40 cm
Samstag, 21. Dezember 2024
Bild der Woche
Das Bild der Woche stammt diesmal tatsächlich aus dieser Woche. Ich war in Berlin. Auf diese Reise hatte ich unter anderem das Ölbild „Herr Hoffmann reist ab“ mitgenommen (Bild der Woche KW 46/2024), das in einem Berliner Haushalt seine neue Heimat fand.
Die Skizze „Der Mann am Tisch“ entstand im Hackeschen Hof in der Rosenthaler Straße, Berlin Mitte. Das Kaffeehaus war nach der Wende saniert worden und für mich schon damals ein geeigneter Ort gewesen, um Menschentypen zu studieren. Für meinen jüngsten Aufenthalt hatte ich bewusst Zeit eingeplant, um hier Skizzen für meine People-Serie anzufertigen.
Ich hatte Glück: 2 Stunden lang wurde der Ort mir eine Bühne aus Paaren und Alleingängern, die für mich in Positur saßen.
Die Skizze „Der Mann am Tisch“ entstand im Hackeschen Hof in der Rosenthaler Straße, Berlin Mitte. Das Kaffeehaus war nach der Wende saniert worden und für mich schon damals ein geeigneter Ort gewesen, um Menschentypen zu studieren. Für meinen jüngsten Aufenthalt hatte ich bewusst Zeit eingeplant, um hier Skizzen für meine People-Serie anzufertigen.
Ich hatte Glück: 2 Stunden lang wurde der Ort mir eine Bühne aus Paaren und Alleingängern, die für mich in Positur saßen.
Warum blickt der Mann so überrascht? Er saß etwa zwei Meter entfernt an einem Tisch mir gegenüber und musste bereits wahrgenommen haben, dass ich die Menschen rechts und links von ihm porträtierte. Vielleicht liegt in seinem Blick aber auch, statt Überraschung, die hilfesuchende Bitte, noch schnell den Platz wechseln zu dürfen. Dafür war es allerdings zu spät. Er hatte seine Bestellung schon aufgegeben und der Kellner brachte gerade sein Getränk. Und so überstand er widerspruchslos die Aufgabe, mein Modell zu sein.
Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Der Mann am Tisch, Hackescher Hof Berlin 2024, Bleistift auf Papier, 14,8 x 18 cm
Dienstag, 17. Dezember 2024
Ausstellung
Natürlich ist Frankfurt auch voller Vierbeiner. Die beiden hier sind Teil einer Zeichnung, die in meiner Ausstellung zu sehen sein wird.
Wer oben an der Leine hängt, kannst du dir ja anschauen. Bis dahin!
Samstag, 14. Dezember 2024
Bild der Woche
Das Foto für dieses Ölbild entstand in der ersten gemeinsamen Wohnung von Micha Trieba und mir in der Schönhauser Allee 65, Berlin. Im Vorderhaus des Gebäudes befindet sich heute noch der Bioladen Kutzner & Kutzner, der damals gerade eröffnet hatte. Ich lag mit irgendeinem Infekt krank im Bett und Micha knipste dieses Bild von mir, während ich schlief. Der Spiegel neben dem Bett stammte aus einem Friseurladen. Der geflochtene Korb, den man rechts unten im Anschnitt sieht, kam ursprünglich aus dem Haushalt meiner Eltern. Er ist seit 1991 12 Mal mit mir umgezogen und tut als Wäschekorb immer noch gute Dienste.
Ich kann nicht erklären, warum ich diese Hintergrundfarbe für die Szene gewählt habe, aber das krachende Rot tut der Ruhe des Bildes keinen Abbruch.
Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Donnerstag, 12. Dezember 2024
Workshops für Erwachsene
Ab Januar 2025 biete ich im Kinderklub Westend in Frankfurt neben den Zeichenkursen für Kinder auch Events + Workshops für Erwachsene an.
Alle Infos findest du hier:
https://www.molliundlilli.de/events-und-workshops-fuer-erwachsene/
Dienstag, 10. Dezember 2024
Ausstellung
Auch diese Zeichnung ist Teil meiner Ausstellung mit Zeichnungen von Frankfurter Typen. Ich freue mich darauf, dich dort zu treffen.
Samstag, 7. Dezember 2024
Bild der Woche
Das Bild der Woche ist diesmal eine Collage. Sie entstand in Berlin, als wir vor knapp 20 Jahren in der Kopernikusstraße im Stadtteil Friedrichshain wohnten. Die Kopernikusstraße kreuzt die Warschauer Straße, wo ich mich oft hinstellte, um Vorübergehende zu skizzieren. Wegen des Verkehrsschnittpunkts der U- und S-Bahn auf der Warschauer Brücke, war die Gegend immer belebt von Menschen jeglichen Alters und Gestalt (ich weiß nicht, wie es heute dort zugeht, denn ich war seit Jahren nicht mehr dort).
Wer meine aktuellen Zeichnungen von Instagram kennt, sieht einen Unterschied in der Malweise zu heute. Aber auch wenn meine Zeichnungen reduzierter erscheinen, bin ich, wenn's drauf ankommt, nach wie vor detailverliebt.
Wer meine aktuellen Zeichnungen von Instagram kennt, sieht einen Unterschied in der Malweise zu heute. Aber auch wenn meine Zeichnungen reduzierter erscheinen, bin ich, wenn's drauf ankommt, nach wie vor detailverliebt.
Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Tennisdamen und andere Leute, Warschauer Straße Berlin 2003 , Collage, 30 x 20 cm
Mittwoch, 4. Dezember 2024
Samstag, 30. November 2024
Bild der Woche
Die Vorlage für dieses Bild war ein Foto, das ich in Ueckermünde am Stettiner Haff geknipst hatte. Statt wie viele andere Bilder, die Gesicht an Gesicht in einem Regal stehen, hängt dieses Bild (vor allem wegen seiner Größe) seit Jahren neben meinem Bett. Es wird mir nie langweilig, es zu betrachten. Die Leute blieben mir Unbekannte und trotzdem ordne ich sie anhand ihrer Haltungen und Physiognomien einander familiär zu. Leider habe ich nicht erfahren, was das Kind in Händen hielt, als es auf die Gruppe der Erwachsenen zu rannte.
Was mich zum Malen dieses Bildes anregte, waren die typischen Haltungen der Erwachsenen, die sie in Strandsituationen einnehmen und die im Kontrast zu der Bewegung und Aufregung des Kindes wie erstarrt wirken. Das Kind selbst tritt wie ein autonomes und fast befremdliches Wesen auf, nur bezogen auf das Geheimnis in seinen Händen. Es scheint zwar, als strebe es auf die Erwachsenen zu, es könnte aber ebenso gut im Rausch seiner großen Freude aus dem Bild und in seine eigene Welt hinauslaufen.
Das Kind ist heute 17 Jahre älter als damals und ich frage mich oft, ob es bereits die Haltungen der Erwachsenen eingenommen hat.
Was mich zum Malen dieses Bildes anregte, waren die typischen Haltungen der Erwachsenen, die sie in Strandsituationen einnehmen und die im Kontrast zu der Bewegung und Aufregung des Kindes wie erstarrt wirken. Das Kind selbst tritt wie ein autonomes und fast befremdliches Wesen auf, nur bezogen auf das Geheimnis in seinen Händen. Es scheint zwar, als strebe es auf die Erwachsenen zu, es könnte aber ebenso gut im Rausch seiner großen Freude aus dem Bild und in seine eigene Welt hinauslaufen.
Das Kind ist heute 17 Jahre älter als damals und ich frage mich oft, ob es bereits die Haltungen der Erwachsenen eingenommen hat.
Das Bild der Woche gibt es immer hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Große Freude, Öl auf Leinwand 2007, 115 x 190 cm
Dienstag, 26. November 2024
Ausstellung
Hier ein weiterer Ausschnitt einer Zeichnung für meine Ausstellung im Januar. Ab dem 10.1. zeige ich in der Galerie Textor 14 Tage lang Frankfurter Typen.
Komm' doch auch!
Samstag, 23. November 2024
Bild der Woche
Diese Zeichnung entstand nach einer Hochzeitsfeier im Landkreis Dithmarschen, zu der ich kurz vor der Jahrtausendwende eingeladen war. Die Szene basiert auf einer Reihe von Fotos, die ich knipste, während sich die Gesellschaft um das Buffet scharrte. Die Abbildung fand so in Realität nicht statt, zumal die Sicht auf das Buffet durch viele Menschenleiber blockiert war.
Ich arrangierte die Zeichnung aus den aus meiner Sicht besten Momenten, die ich mit der Kamera eingefangen hatte. Was ich dargestellt sehen wollte, war das für Buffets typische höfliche Gerangel. Bemerkenswert an der Situation ist die Handhabung der Teller. Die Gäste verwenden sie noch nicht in ihrer Funktion als Transportmittel für die Speisen sondern mehr wie Schilde.
Mehr Bilder der Woche gibt es hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Mittwoch, 20. November 2024
Ausstellung
Hier ein kleiner Vorgeschmack auf meine Ausstellung im Januar. Ab dem 10.1. zeige ich in der Galerie Textor 14 Tage lang Zeichnungen mit Frankfurter Typen.
Ich freue mich, dich dort zu treffen.
Samstag, 16. November 2024
Bild der Woche
Das Bild der Woche stammt aus einem Fotoalbum, das ich auf ebay ersteigert habe. Durch die Kleidung kann man das zeitliche Geschehen den 80er Jahren zuordnen und das Fahrzeug ist ein Hinweis auf die ehemalige DDR. In dem Bild passiert eigentlich nichts. Ein Mann bückt sich vor einer Tasche und sortiert seine Habseligkeiten, daneben steht ein geschlossener Koffer. Dahinter ragt die geöffnete Heckklappe des Fahrzeugs.
Was mich dazu inspirierte, diese Situation zu malen, war die "Ordnung" des Bildes, die sich sowohl in den dem Foto zugrunde liegenden Linien als auch in der Handlung des Herrn Hoffmann widerspiegeln. Zum anderen faszinierte mich die Spannung zwischen der Belanglosigkeit des Geschehens und der geöffneten Weite, die Situation mit eigenen Gedanken aufladen zu können: wer war dieser Mann? War er DDR-Bürger oder Wessi auf Besuch? Packt er aus oder reist er ab?
Dass es sich um eine Abreise aus Henningsdorf handelte, erfuhr ich aus der Beschriftung des Fotos. Das gesamte Album umfasst nur zwei Jahre im Leben des Herrn Hoffmann und diese verbrachte er zumeist als Single-Reisender. Mehr wird nicht verraten ...
Dass es sich um eine Abreise aus Henningsdorf handelte, erfuhr ich aus der Beschriftung des Fotos. Das gesamte Album umfasst nur zwei Jahre im Leben des Herrn Hoffmann und diese verbrachte er zumeist als Single-Reisender. Mehr wird nicht verraten ...
Das Bild der Woche gibt es immer hier:
https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Freitag, 15. November 2024
Ausstellung
Ab dem 10. Januar abends zeige ich in der Galerie Textor 14 Tage lang Zeichnungen mit Frankfurter Typen.
Komm doch auch! Ich freue mich auf dich.
Samstag, 9. November 2024
Bild der Woche
Diese Woche stelle ich euch eine Zeichnung aus dem Jahr 2006 vor. Von 2004‒2010 wohnten mein Mann und ich mit unseren Kindern in der Uckermark, genauer gesagt in Mittenwalde bei Templin. In der Uckermark zu leben, war damals noch nicht ein Trend wie heute, aber schon damals gab es eine Anzahl von Berlingesättigten und Künstlern, die sich dort niedergelassen hatten und die einschlägigen Veranstaltungsorte bespielten. Einer davon ist das Multikulturelle Centrum Templin (MKC) mit einem Kino und Ausstellungsflächen.
Das Paar in abwartender Haltung knipste ich bei einer Ausstellungseröffnung und verwendete das Foto als Vorlage für meine Zeichnung „Das Paar im MuKuC“.
Was mich an älteren Paaren immer fasziniert, ist der Eindruck einer physiologischen Angleichung der Partner, obwohl doch gleichzeitig jede Person einzeln sich in ihren Merkmalen immer mehr auf ihr Individuum zurückzieht.
Was mich an älteren Paaren immer fasziniert, ist der Eindruck einer physiologischen Angleichung der Partner, obwohl doch gleichzeitig jede Person einzeln sich in ihren Merkmalen immer mehr auf ihr Individuum zurückzieht.
Mehr Bilder der Woche gibt es hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Das Paar im MuKuC, Zeichnung auf Papier, 21 x 29,5 cm
Freitag, 1. November 2024
Bild der Woche
Dieses "Bild der Woche" ist das erste einer Serie, die ich seit 2009 unter dem Titel Heimat zusammenfasse. Ausschlaggebend war der Wunsch, mich im Hinblick auf meine eigene Biografie mit dem Begriff Heimat auseinanderzusetzen. Die Person rechts im Bild ist mein Vater, der Pfarrer. Daneben eine meiner Schwestern, ich selbst und ganz links ein Gemeindemitglied. Im Hintergrund singt der Männerchor. Die Fotovorlage wurde 1980 auf einem Sommerfest der ev. Friedenskirche Aegidienberg aufgenommen.
Für die Heimat-Serie verwendete ich zunächst Bilder aus meinen privaten Fotoalben. Je öfter ich mit den Bildern und der Darstellung von Heimat an die Öffentlichkeit ging und dabei erfuhr, dass die Bilder in den Betrachtern das Bedürfnis weckten, in den Dialog zu gehen, um so weiter zog ich meine Kreise, Fotovorlagen aufzuspüren. Heute kommen Auftraggeber auf mich zu, die Bilder aus ihren eigenen Archiven auf ähnliche Art malerisch umgesetzt sehen wollen. Auf diese Weise nehme ich Anteil an vielen Lebensgeschichten und bin dankbar für einen zunehmenden Bilderschatz, der mir zur Verfügung steht.
Was ruft der Begriff Heimat in dir selbst hervor?
Was ruft der Begriff Heimat in dir selbst hervor?
Das Bild befindet sich in Privatbesitz eines Frankfurter Schriftstellers.
Mehr Bilder der Woche gibt es hier: https://www.molliundlilli.de/bilder-von-anne-trieba/
Heimat, Öl auf Leinwand, 90 x 120 cm
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